Wie du deinen eigenen Psalm schreiben kannst (Der Herr ist mein Ermutiger)

Einen eigenen Psalm nach der Vorlage von Psalm 23 zu schreiben ist ganz einfach. Vor einiger Zeit haben wir es gemeinsam in einer Lobpreis-Zeit gemacht – ich liebe es, ihn mit meiner Kreativität anzubeten! (English Version)

Psalmen sind Gebete. Egal, was dich gerade beschäftigt – du kannst deine Worte benutzen, um es auszudrücken. Welche Metaphern passen zu deinem Thema?

Hier (m)ein Beispiel:

(1) Der Herr ist mein Ermutiger,
(2) mein Herz wird bei ihm erfrischt.

(3) Er schenkt mir neue Hoffnung jeden Tag,
so dass ich aufsteige wie ein Adler –
seine Zuversicht ist mein Rückenwind.

(4) Wohin sonst sollte ich gehen?
Selbst wenn alles schief geht
und meine Pläne über den Haufen geworfen werden
ist er meine Landkarte, an der ich mein Leben orientiere.

(5) Ich weiß nicht, was kommt.
Aber ich weiß, wer
immer ein treuer Freund an meiner Seite sein wird.
Seine Worte geben mir neuen Mut.

(6) Mein Herz ist so gefüllt von seinen Zusprüchen,
dass aus meinem Mund Freude fließt.

Ich bin sein!


Und jetzt bist du dran. Die folgenden Fragen helfen dir dabei. Sie reflektieren die Struktur von Psam 23 …

  1. Suche dir eine Charakteristik oder eine Metapher aus, wie Gott ist (in meinem Fall: Ermutiger)
    Der Herr ist mein Hirte …
  2. Was sind die Konsequenzen dieser Charakteristik für mich?
    … darum fehlt mir nichts.
  3. Was tut Gott mit mir?
    Auf saftigen Weiden lässt er mich ruhen …
  4. Was bedeutet es in schwierigen Zeiten?
    Auch wenn ich durch das Tal des Todesschattens gehe …
  5. Was bedeutet es für meine Zukunft?
    Nichts außer Güte und Liebe wird mich verfolgen an allen Tagen meines Lebens, …
  6. Mein persönliches Fazit
    Und so werde ich im Haus Gottes wohnen, solange ich lebe.

Probier es aus! Wie du an meinem Beispiel gesehen hast – es muss nicht „perfekt“ sein. Mach es lieber persönlich, selbst wenn es lustig klingt … schließlich schreibst du nicht ein Lobpreis-Lied für den nächsten Gottesdienst, sondern ein Text, der deine Beziehung zu Gott beschreibt. Eben „dein“ Psalm.

The Lord is my banner (How to write your own psalm)

It’s easy to write your own psalm after the template of Psalm 23. We did it in a corporate worship time and it’s fun! I love using my creativity to worship Him! (Deutsche Version)

The Lord is my banner,
I look up to him.

He leads us into battle,
he knows the entire strategy.

When enemies come, he is not surprised;
his royalty is shielding us from harm.

And even when it hurts,
his love works within me;
he knows me inside out.

My life and my death is in his hands.
I entrust my hopes and desires to the One
who already sees their completion.
His promises are my daily bread.

Let God arise, and his enemies be scattered!


Here is how you can write your own Psalm. These questions reflect the structure of Psalm 23:

  1. Think of a characteristic or picture of God (in my example: banner)
    The Lord is my shepherd
  2. What are its consequences for me?
    I lack nothing.
  3. What does he do with me?
    He makes me lie down in green pastures...
  4. What does this mean in difficult times?
    Even though I walk through the valley of the shadow of death …
  5. What does it mean for my future?
    Surely goodness and mercy shall follow me …
  6. A concluding statement from my side
    I shall dwell in the house of the Lord forever.

Gebete: Absolute Hingabe

Mein Vater, ich überlasse mich dir.
Mach mit mir, was du willst.
Was du auch immer tun magst, ich danke dir.
Zu allem bin ich bereit, alles nehme ich an.

Wenn nur dein Wille sich an mir erfüllt
und an allen deinen Geschöpfen,
so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.

In deine Hände lege ich meine Seele;
ich gebe sie dir, mein Gott,
mit der ganzen Liebe meines Herzens,

weil ich dich liebe,
und weil diese Liebe mich treibt, mich dir hinzugeben,
mich in deine Arme zu legen, ohne Maß,
mit einem grenzenlosen Vertrauen;

Denn du
bist mein Vater.

(Charles de Foucault)

Gebete (5) – Neuanfang

„O God, I am only dust,“ I cry
and God picks up the dust
and breathes his life once more.
(Sheila Walsh)

Aus der Asche wird Schönes auferstehen
Aus Zerbrochenheit wird neue Stärke
Aus Narben werden Siegestrophäen
Aus jedem Mist kann noch Gutes entstehen.

Darum lasse ich meine Hand in die deine gleiten:
wohin du gehst, gehe auch ich.
Angezogen von dem Wohlgeruch deiner Güte
folge ich dir Schritt für Schritt.
Denn du nur bist mein Glück.

„… aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Gebete (4) – Schmerz

Mein Gott, der mich sieht:
Mein Gott, der mich heilt:
Höre meinen Schrei!

Der Schmerz meiner Wunde,
die ich überall hin mitnehme,
erinnert mich an dein Da-Sein:
Wo kann ich Ruhe finden?
Wo kann ich mich vor mir selbst verstecken?
Wenn es darauf eine Antwort gibt, dann bist du sie selbst.

Die Tage vergehen, die Wochen verfliegen,
Und jeden Monat brauche ich mehr von dir.
Wenn es nur mich gäbe, wenn ich das alles alleine lösen müsste
hätte ich schon längst aufgegeben.
Das ist mein Wert und meine Würde:
dass du mich „Freund“ nennst.

Du bist: die Oase in meiner Wüste.
Du bist: die Insel der Hoffnung in meinem Chaos.
Du bist: das Licht in meiner Finsternis.
Du bist.

Zeit kann meinen Durst nach Wiederherstellung nicht stillen,
aber du kannst es.
Mein Gott: ich danke dir.

Gebete (3) – Nur eine Berührung

Wenn das Grau verblasst und die Ängste wachsen
Schreit meine Seele auf vor Hunger:
Mein Gott, mein Gott, hast du mich verlassen?
Ist deine Existenz nicht mehr als ein Gerücht,
ein Gerücht, das meine Existenz nicht verändern kann?

Und ich beginne, wild nach links und rechts zu schauen
Mir verlangt nach einer Umarmung, eine Berührung, ein Funken in deinen Augen
Die Hoffnung treibt mich um,
Die Sehnsucht lässt mich weitersuchen,
bis ich irgendwann kapiere: Ich kann dich nicht berühren,
aber ich kann Spuren von dir in meinem Leben entdecken,
Zeugnisse deiner Liebe.

Ja: alles, was du berührst, wird wertvoll.
Darum: komm, gehe durch dieses Land!
Verändere jede Institution und jedes Herz!
Offenbare deine Schönheit und deine schiere Güte!
Bitte, bitte, komm!

Und am Morgen stehe ich auf von meinen Knien
Ich fühle mich schwächer und verzweifelter als zuvor
Und doch: mein Inneres wurde wieder neu ausgerichtet,
ein wenig mehr geformt nach Gottes Vorstellung,
geordnet und gereinigt nach Gottes Wünschen.

Heiliger Geist,
ich brauche deine Berührung.

[Sie] sagte sich: „Wenn ich nur sein Gewand berühre, werde ich wieder gesund.“
(Matthäus 9, 21)

Gebete (2) – Dir folgen

Oh, wie gut geht es dem Menschen, der einfach auf dich vertraut.
Sein Herz folgt deinem Weg wie ein Hund seinem Herrn.
Selbst wenn dieser Weg steinig und glitschig ist,
sprudelt es in ihm über vor Freude: sein Herr ist da! Er ist sicher!
Und der Herr sieht ihn lächelnd an und freut sich an ihm.

Gemeinsam legen sie viele Kilometer zurück,
bis sie eines Tages ankommen werden
an ihrem gemeinsamen Ziel.

(Nach Psalm 84, 6-8)

Es war einmal ein kleines Schaf. Es fühlte sich so alleine auf der großen weiten Wiese. Natürlich waren da noch andere Schafe, aber … sie konnten es nicht verstehen. Es erzählte von dem grünem, saftigem Gras, von dem er träumte, aber keiner hörte ihm zu. Und so beschloss es, alleine aufzubrechen. Es erzählte keinem davon, schließlich würden sie es eh nicht verstehen, packte seinen Rucksack und ging los, als der Mond schien. Es lief den ganzen Tag über Stock und Stein, aber das Gras war dort noch gelber als daheim. Und so, als der Abend kam, brach er kräftelos zusammen. Aber nachts träumte es wieder von saftigem Gras, und fühlte sich erfrischt. Also reiste es weiter.

Zwei Tage später begegnete er einem Hirten. „Was machst du denn hier so allein, kleines Schaf?“ Er erzählte ihm von seinem Traum. Da hatte der Hirte Mitleid mit ihm, nahm es auf seine Schulter und trug es nach Hause. Seine Familie war erleichtert, es wiederzusehen, aber es fühlte sich betrogen: wollte der Hirte es nicht auf grünere Wiesen tragen? Da beugte er sich zu ihm hinunter und flüsterte ihm ins Ohr: „Das Geheimnis ist, ganz nah bei mir zu bleiben, und gleichzeitig ganz nah bei den anderen Schafen. In mir findest du, wonach du dich sehnst.“

Gebete (1) – Gott! ich brauche dich so sehr!

Gott!
Ich brauche dich so sehr!
Ich suche dich hinter jedem Wort und jeder Begegnung,
denn deine Gegenwart durchdringt mein Leben
und macht es lebenswert.

Oh, wie groß ist deine Liebe.
Wie schön du bist!
Du gibst mir alles was ich brauche
und noch mehr,
mein Herz tanzt
und meine Gedanken jubeln,
wenn ich an dich denke.

Selbst wenn ich schlaflos bin,
lässt mich deine Güte nicht los;
schon als ich klein war, hast du mir gezeigt,
wie wertvoll du mich findest.
Wie oft hast du meinen Blick schon neu aufgerichtet,
hast die Umstände verändert
die unveränderlich schienen.
Wenn ich dich anschaue,
verliebe ich mich in dich,
jedes Mal als wäre es das erste Mal.
Es ist einfach unglaublich,
wie treu du zu mir stehst.

Und ja, es gibt Probleme in meinem Leben.
Viel zu viele.
Aber nicht zu viele für dich.
Denn du bist größer als meine Sorgen.
Meine Feinde schreien auf,
wenn sie sehen, dass du in mir lebst,
und rennen davon.
Es ist so schön, dein Kind zu sein,
dein Königskind.

Amen.

(Nach Psalm 63)