Carpe Minutam – How Our Baby Changed Our lifestyle

Soon after returning home from the hospital after the birth of our son, we realized that we had to completely rethink our time management: Carpe Minutam.

You know Carpe Diem, “seize the day.” With a baby, that becomes “seize the minute, because you don’t know when it will wake up again!” Undisturbed time became a luxury – should we tidy up, organize, or rest ourselves? Often, we started with resting.

It took a while to get our household back on track—what a gift it is to be able to take parental leave! First, we had to completely change our lifestyle, and that as two introverted, highly sensitive people who had developed coping strategies over the years that were now, overnight, partially obsolete. And then we also had high expectations of how much attention and love we wanted to give our child.

Even the baby driver’s license course that we did couldn’t really prepare us for what awaited us. It was a bit like learning to swim “in theory”, by talking about it – not wrong, but trying it out and doing it is essential. Our first “aha” moment in this process was realizing how important it is for us to maintain humor, confidence, and peace. There is hope: our Father in Heaven entrusted this baby to us; he believed we were ready for it. So we continue to try to grow into these shoes.

It wasn’t until one year after his brith that the feeling of being on the brink of being completely overwhelmed faded a little. Becoming parents was the most challenging thing we have ever experienced. Yet, there are parents who have to overcome even greater challenges—we cannot imagine how single parents manage. But we also know that with further children, we will be able to deal with situations much more calmly. Simply because we have already done it once.

Until then, we will make the most of every minute that God gives us.

Image Prompt: Clipart style illustration of a classic round alarm clock with two bells on top. The clock has only two hands (hour and minute). A 5-minute section on the clock face, starting right after the minute hand and going clockwise, is highlighted in red like a pie slice. The rest of the clock face remains plain. Simple, flat clipart design with fine outlines and transparent background.

Eine Mama-Perspektive: Wie man nicht nur auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht, sondern sich selbst dabei nicht verliert

Wenn ich (Lydia) heute auf das erste Baby-Jahr zurückschaue, stelle ich fest, dass es auch für mich eine Zeit war, die mich herausgefordert hat, wie kaum etwas Anderes in meinem bisherigen Leben. Ich hatte mich sehr auf unser Kind gefreut, konnte es kaum erwarten, endlich Mama zu werden – was schon immer mein Wunsch war. Aber ich habe unterschätzt, wie sehr es mein und unser Leben verändert, ein Kind zu haben.

Der Start

Dazu war unser Start mit Baby nicht einfach, denn Josua bekam einen Tag nach der Geburt eine Infektion und hatte Gelbsucht, sodass wir die ersten anderthalb Wochen seines Lebens im Krankenhaus verbracht haben. Das war sehr stressig für uns, da man mit der Krankenhausmaschinerie funktionieren musste, während mit Baby sowieso plötzlich alles anders und neu war. Außerdem fiel es Josua nicht leicht, das Stillen zu lernen, sodass ich in den ersten Wochen Milch abpumpen musste.

Aber auch in dieser Zeit haben wir erlebt, wie Gott uns durchgetragen hat. Für uns war es zum Beispiel ein Wunder, dass Benjamin und ich beide auf der Kinderstation bleiben konnten, sodass wir diese erste Zeit gemeinsam durchstehen konnten. Dankbar sind wir auch für die Freundlichkeit, die wir von den Krankenschwestern auf der Kinderstation erleben durften. Und an einem Abend, als mit der ganzen Hormon-Umstellung der Mama-Blues kam, hat Gott mir einen Engel, nämlich eine sehr liebe Nachtschwester, geschickt, die sich rührend um mich gekümmert hat.

Endlich zu Hause

Als wir dann endlich nach Hause durften, mussten wir als frischgebackene Eltern lernen, uns um unser Neugeborenes zu kümmern… Wir hatten eine ganz liebe Hebamme, die uns für einige Monate begleitete. Von ihr haben wir vieles über Babypflege gelernt und auch beim Stillen lernen hat sie uns sehr unterstützt. Da durften wir nach anderthalb Monaten einen Durchbruch erleben, denn seitdem funktionierte das Stillen – ich brauchte ich keine Milch mehr abpumpen und meine Hebamme war der Meinung ich habe „Sahne in der Brust“, da Josua sehr gut zunahm. 🙌

Neuer Alltag mit Baby

Meine Vorstellungen, was man noch alles mit Kind nebenbei machen kann, wurden schnell über den Haufen geworfen und wir waren schon froh, unseren neuen Alltag mit Kind überhaupt irgendwie zu bewältigen. Es war so hilfreich, dass Benjamin zwei Monate Elternzeit hatte und wir gemeinsam in dieses neue Leben als Eltern hineinwachsen konnten. Ich bin sehr dankbar, dass mein Mann kochen kann und auch sich auch um die Wäsche kümmerte, bis ich diese Aufgaben wieder mehr übernehmen konnte.

Ich hatte mir nicht vorstellen können, wie zeit-intensiv es ist, ein Kind zu haben und sich darum zu kümmern und wie wenig Zeit noch für Anderes übrig bleibt. In den ersten Wochen packte mich diese ernüchternde Erkenntnis und ich sah ein, dass ich eben nicht so einfach bei der laufenden Familienschule dabei sein konnte, allein schon wegen des Milch-Abpumpens. Ganz ehrlich: Ich wusste nicht, dass Babys Hilfe beim Pupsen und Einschlafen benötigen… Irgendwie hat es den Tag ausgefüllt, sich um Milch, Windeln und all diese Sachen zu kümmern, während Benjamin und ich ja auch noch Bedürfnisse hatten… Also musste ich völlig neu lernen, Prioritäten zu setzen und meine Bedürfnisse oft denen des Babys hintenanzustellen. Herausgefordert war ich auch, mich vom Schreien meines Babys nicht stressen zu lassen und im Frieden zu bleiben.

Meine Rolle bei JMEM veränderte sich also sehr stark und ich lernte, dass ich konkret planen musste, wenn ich irgendwo dabei sein wollte. Und trotzdem immer bereit zu sein, die Pläne über den Haufen zu werfen, weil das Baby ja auch mal krank wird oder plötzlich einschläft oder eben nicht einschläft oder wieder mal Milch will… Irgendwann kam mir der Gedanke, dass man als Mama ganz praktisch lernt, das eigene Leben für seine Kinder niederzulegen – wie Jesus sagt: „Niemand hat größere Liebe ❤️ als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“ (Johannes 15,13)

Als Mama alles neu lernen

Ich glaube es ist für jede junge Mama ein Lernfeld, auf die Bedürfnisse ihres Kindes einzugehen und dabei sich selber nicht zu verlieren. Plötzlich muss die Zeit, die man hat, dafür reichen, sich um ein Kind, den Haushalt und auch noch sich selber zu kümmern. Und Ehefrau ist man ja auch noch.

Da ich viele Jahre single war und auch einige Zeit mit Benjamin verheiratet war, ohne dass wir Kinder hatten, hatte ich viele Gewohnheiten und meine Art mit Dingen umzugehen, die plötzlich nicht mehr funktionierten: Am Wochenende ausschlafen. Zeit alleine zum Auftanken. Meine tägliche Mittagspause. Mal spontan irgendwohin fahren. Ungestört meinen Gedanken nachhängen und reflektieren. Dinge in Ruhe durchdenken und planen. Zwei Stunden Zeit alleine mit Gott haben. Im Lobpreis mich ganz auf Gott fokussieren…

Diese Veränderungen waren schwer für mich als stetiger Mensch. Dinge schnell zu erledigen und „Carpe Minutam!“ (Nutze die Minute, die du gerade hast) wurden für uns zu lebensrettenden Prinzipien. Trotzdem war es anstrengend, ständig seine Pläne über den Haufen zu werfen, unterbrochen zu werden und oft das Gefühl zu haben, nicht effektiv zu sein… Aber Gott hat es mir zugetraut, Mama zu werden. Neu zu lernen, wie das Leben mit Kind funktioniert. Und er hat mich als Mama für Josua ausgesucht. Darum bin ich die beste Mama, die mein Kind haben kann. (Und Benjamin ist der beste Papa. 😉) Das gibt Zuversicht.

Nicht nur Funktionieren, sondern Blühen 🌷

Innerlich habe ich oft die Spannung gespürt, dass ich nicht nur funktionieren möchte, den Alltag irgendwie hinzukriegen, sondern auch den Wunsch hatte, selbst zu aufzublühen. In dieser Zeit ermutigte mich eine Mentorin, mich selber nicht zu verlieren. Weil mir ja bereits Dinge in meinem Leben wichtig waren, bevor ich Mama wurde. Die wurden nun im Mama-Alltag auf den Prüfstand gestellt.

Also machte ich mir bei einem Spaziergang Gedanken, während Benjamin sich um Josua kümmerte, was mir wirklich wichtig ist – was mich zum Blühen bringt – und wie ich das im Alltag einplanen kann. Wichtig geworden sind mir dabei unter Anderem: Regelmäßig Lobpreis zu machen und Zeit alleine mit Gott zu haben, während Benjamin sich um Josua kümmert. Den Raum für geistliche Gemeinschaft und Austausch mit Anderen zu haben. Mich ab und zu mit Freundinnen zu treffen. Zeit dafür zu haben, meine Rückenübungen zu machen. Mal zum Friseur zu gehen. Und so versuche ich, diese Dinge im Alltag immer wieder einzuplanen, damit ich eben nicht untergehe, sondern auch aufblühen kann.

Was uns als Familie wichtig ist …

Wir haben in dieser Zeit auch darüber nachgedacht, was uns als Ehepaar und Familie wichtig ist. Zum Beispiel haben wir Freitagabend oft gemeinsam Shabbat gefeiert. Als Josua anfing, abends früher schlafen zu gehen, hat das nicht mehr stressfrei so wie vorher funktioniert. Also haben einen neuen Rahmen gesucht, der für uns passt und haben stattdessen angefangen, am Samstag Morgen ein ausgiebiges Frühstück mit Shabbat-Feier zu machen. Uns war auch wichtig, einen Ruhetag in der Woche zu haben und auch da sind wir noch am Lernen, wie der mit Kind aussehen und für uns trotzdem erholsam sein kann.

Wir haben uns bewusst dafür entschieden, uns als Familie fürs Reich Gottes einzusetzen, schon bevor wir ein Kind hatten. Und nun dürfen wir ausbuchstabieren 🔤, wie das funktioniert. Wenn wir uns einzeln fürs Reich Gottes einsetzen wollen (oder auch, wenn einer von uns Zeit für sich braucht), versuchen wir, dass sich der andere um das Kind kümmert, um dem Partner den Rücken freizuhalten. Wenn wir uns gemeinsam einsetzen wollen, müssen wir Wege finden, wie wir das als Paar oder als Familie tun können.

… und wie wir es umsetzen

Beim Familiencamp vor einem Jahr hatte einer von uns Josua auf dem Schoß, während wir gemeinsam Lobpreis gemacht haben. Mittlerweile braucht Josua mehr Beschäftigung und lässt sich auch zeitweilig fremdbetreuen. Darum haben Benjamin und ich vor ein paar Wochen gemeinsam Lobpreis geleitet, während jemand anderes mit ihm spielte. Beim Ehepaar-Wochenende haben wir einen Workshop zum Thema „Gemeinsam Beten“ angeboten – währenddessen hat Josua Mittagsschlaf gemacht, später habe ich ihn einfach dazugeholt.

Auch die gemeinsame Reise zur Familiendienst-Konferenz ins Ausland mussten wir so planen, das sie für uns als Familie funktioniert: zum Beispiel mit Zwischenübernachtungen am Flughafen, damit wir morgens rechtzeitig den Flieger bekommen. Vor Ort war Benjamin war eher abends beim Programm dabei, weil ich Josua ins Bett gebracht habe, dafür hat er sich morgens um Josua gekümmert, damit ich morgens beim Lobpreis dabei sein konnte.

Wir blühen beide auf, wenn wir tiefe Gespräche mit anderen Menschen führen und sie ermutigen können. Darum lieben wir es, wenn wir als Eltern Zeit dazu finden, zum Beispiel während wir mit anderen essen oder solche Gespräche zu führen, während Josua schläft.

Zum Abschluss…

Irgendwann wurde mir klar, dass man als Eltern ein Leben lang lernen darf, weil man die Kinder in immer wieder neuen Lebensphasen begleiten darf. Und Dinge, die eine Weile funktioniert haben, dann plötzlich nicht mehr funktionieren, und man ständig Neues lernen darf (oder muss 😜).

Es bleibt jedenfalls herausfordernd und spannend. Eltern-Sein ist eine tolle Sache und wir sind auf dem Weg. Wir sind Gott dafür dankbar, dass wir diesen Weg gehen dürfen. Und dabei immer mehr lernen dürfen, zu lieben.

ChatGPT hat Vorschläge für die Zwischenüberschriften gemacht.
Der Prompt für das Bild: A busy mum forcing a smile while holding a baby and trying to keep up with everything – cooking on the stove, cleaning the floor with a mop, sorting laundry, and feeding the baby. Clipart style, bright colors, simple shapes, clean white background, slightly humorous but warm and relatable tone.

Welchen Unterschied macht eine „christliche Weltanschauung“?

Mit welcher Perspektive wir auf unsere Situation schauen, macht einen großen Unterschied. Israel sah Goliath’s Größe und hatte Angst; David sah Gottes Größe und dass Goliath Gott verspottete – und war darum bereit zu kämpfen (1. Samuel 17,45).

Eine Weltanschauung ist wie eine Brille, an die wir uns schon lange gewöhnt haben. Instinktiv bewerten wir das, was wir sehen als “wichtig” oder “unwichtig”, als “gut” oder “schlecht”. Darum sind wir als Christen ständig in diesem Prozess, dass Gott unsere Instinkte neu erzieht, unsere Gefühle und unsere Gedanken.

Gottes Perspektive verändert auch, welche Probleme wir lösen wollen. Samuel Plimsoll, ein englischer Abgeordneter im 19. Jahrhundert, veränderte die Schifffahrt bis heute. Er beobachtete, dass viele Seeleute daran starben, dass ein Schiff hoffnungslos überladen in See stach – und dann bei einem Sturm sank. Das lag an der Profit-Gier der Händler; teilweise versicherten sie das Schiff sogar so hoch, dass die Zahlung der Versicherung höher war als der Wert des Schiffes und der Ladung. Wie viel Ladung ein Schiff sicher transportieren kann, hängt vom Schiffstyp ab und ist darum nicht ohne weiteres ersichtlich. Weil für Samuel Plimsoll das Leben der Matrosen wertvoller war als das Geld der Händler, setzte er sich dafür ein, dass alle Schiffe, die in England anlegten, eine aufgemalte Linie am Rumpf haben müssen – wenn diese nicht mehr sichtbar ist, können die Matrosen erkennen, dass das Schiff überladen ist. So konnte er durch eine Gesetzesänderung Leben retten!

Christ zu sein bedeutet also nicht nur Beten und Bibel lesen. Auch deine Arbeit, deine Beziehungen, dein Umgang mit Geld und vieles andere zeigen, welche Weltanschauung du wirklich hast!

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Bild mit Sora generiert, Prompt: A pair of glasses floating in front of the viewer. The background behind the glasses is a dull, gray, boring city street – lifeless, flat light, people moving without expression, concrete buildings with no color. The only difference is what’s visible through the lenses: In the left lens, the same street appears heavy and dark – stormy sky, people looking stressed, shadows dominating, everything cold and gray-blue. In the right lens, the same street is filled with light and hope – warm sunlight, soft golden tones, trees and flowers blooming, people smiling and connecting, with a glowing cross faintly visible in the far distance. The city outside the glasses remains gray and lifeless, while inside the lenses it’s vivid and full of meaning. Cinematic, high detail, strong depth of field.

Meine Lieblings-Bücher über Hochsensibilität

Bücher haben mein Leben verändert. Darum empfehle ich gute Bücher gerne weiter!

Zuerst die christlichen Bücher über Hochsensibiliät:

Folgende Bücher fand ich ebenfalls sehr hilfreich:

Außerdem eine Liste von Büchern, die ich noch nicht gelesen habe oder nicht so mein Stil waren (aber ich weiß dass andere sie mögen):

  • Elaine Aron: Das hochsensible Kind
  • Brigitte Schorr: Hochsensible Mütter, Hochsensible in der Partnerschaft, Hochsensible im Beruf…
  • Reinhold Ruthe: Hochsensibel und trotzdem stark: Hilfen für Feinfühlige.
  • Georg Parlow: Zart besaitet: Selbstverständnis, Selbstachtung und Selbsthilfe für hochsensible Menschen

Noch nicht fündig geworden? Hier ist eine viiiel ausführlichere Literaturliste von Büchern über Hochsensiblität. Viele von den nicht christlichen Büchern gehen in die esoterische Richtung – weil viele Hochsensible auch spirituell sensibel sind.

Wie immer: Du als Leser hast die Verantwortung, alles zu prüfen und das Gute und Passende für dich zu behalten. Gute Reise!

Bild: Generiert von Sora, Prompt: A photorealistic image. On the left, there are books on a bookshelf, book titles are not readable. On the right, there are breadloaves standing vertically on the shelf. The books are slowly, gradually morphing into loaves from left ot right. Background baker’s shop.

Wachstum geschieht nicht über Nacht

(With English translation)

In dieser Predigt erzähle ich …

  • … warum Wachstum nicht linear geschieht,
  • … warum auch im Winter Wachstum geschieht,
  • … und vor allem: wie die Bibel Wachstum sieht.

In welcher „Jahreszeit“ bist du gerade?

Welches Wachstum wertschätzt Gott in dir?

Texte: 1. Mose 1,28 ; 1. Mose 3,17 ; Josua 14,9-12 ; 2. Mose 23,29-30 ; Johannes 15 ; Galater 5,25

Download Predigt (52min)

Bild des Baumes mit Sora erstellt: „photorealistic jpg, cherry tree in 4 seasons at the same time, background blue sky“

Teebeutel und Gebet

Ich trinke gerne Tee. Dabei denke ich schon gar nicht mehr darüber nach, was da eigentlich passiert: der Teebeutel wird in Wasser getunkt und dann „zieht“ er. Er gibt seinen Geschmack an das Wasser ab. Aus Wasser wird ein leckeres Heißgetränk.

Hast du schon einmal versucht, den Geschmack wieder zurück in den Teebeutel zu stopfen? Du kannst es versuchen wie du willst, es geht nicht!

So „funktioniert“ Gebet. Wir sind die Tasse und das Wasser ist unser Leben. Indem wir mit Gott kommunizieren, halten wir unser Herz und alles, was darin ist, in seine Nähe – und sein Wesen prägt uns, wie der Tee das Wasser verändert. Jedes Mal, wenn wir Zeit mit ihm verbringen, nehmen wir Geschmack an, immer mehr – himmlisch!

Photo by TeaCora Rooibos on Unsplash

Wann wird eine Künstliche Intelligenz die Weltherrschaft an sich reißen?

Ganz einfach: Wenn wir ihr es erlauben.

Ich meine damit: Wenn KI eines Tages weltpolitisch aktiv ist, dann wird es eine Folge von menschlichen Entscheidungen sein.

Erst einmal: es ist erstaunlich, was KI inzwischen alles kann. In den letzten Monaten gab es einen AI Academy mit dem Anliegen, wie wir Christen die neuen Möglichkeiten nutzen können, um hilfreichen Content zu erstellen. Und das Interesse war so groß, dass sie ihre Struktur ändern mussten – aktuell sind etwa 950 Teilnehmer angemeldet. Hier ein Beispiel von einem KI-generiertem Video basierend auf Noah:

  • Alle Szenen wurden zuerst als „photorealistisches“ Bild generiert und danach – ebenfalls von KI – animiert
  • Auch der interviewte Noah ist ein soches KI-generiertes Foto, das animiert wurde. Und zwar indem der Autor den Text vor laufender Kamera eingesprochen hat – die KI hat die Mimik von ihm auf das Foto übertragen
  • Das Lobpreis-Lied am Ende ist – ähnlich wie bei meinem Jona-Lied – vom Autor geschrieben, weil der Text von KI nicht brauchbar war. Nur die Melodie, Arrangement etc. wurde generiert.

Eine KI ist grundlegend von Menschen abhängig. Auch wenn sie auch „kreativ“ wird (hängt von deiner Definition von Kreativität ab), kann sie nicht „selbstständig“ agieren:

  • Menschen suchen das „geeignete“ Trainingsmaterial aus, mit dem die KI übt, was „richtig“/“ästhethisch“/“plausibel“ ist.
  • Menschen stellen die enormen Energie-Mengen zur Verfügung, damit die KI üben und antworten kann.
  • Menschen geben der KI die Fähigkeit, mit dieser Antwort etwas zu „tun“: das Internet zu durchsuchen, Forenkommentare zu schreiben, Geschäftsideen umzusetzen, politisch Einfluss zu nehmen … alles denkbar, aber nicht ohne Menschen.

Man mag einwenden: In 10 Jahren hat KI all diese Probleme gelöst. Und in einem technologischem Weltbild mag das funktionieren: zum Beispiel könnte die KI per 3D-Drucker Solarkraftwerke bauen, per Roboter installieren und damit den eigenen Energieverbrauch sicherstellen.

Oder – KI kann sich ja selbst neues Trainingsmaterial generieren. Kann es tatsächlich. Dabei stellt sich heraus, dass es mit KI-generiertem Input irgendwann „kippt“ (wie ein Teich ohne Luftzufuhr von außen) und nur noch Schrott produziert.

Was die KI nicht kann und auch nie können wird:

  • eine KI kann nicht beten oder auf den Heiligen Geist hören
  • eine KI hat kein Gewissensbisse, wenn sie etwas falsch gemacht hat
  • eine KI hat kein Mitgefühl, Gefühle sind für sie nur Simulationen

Also kann eine KI keine liebevollen Entscheidungen im Vertrauen auf Gott treffen. Also keine im biblischen Sinne weisen Entscheidungen treffen.

Im christlichen Weltbild liegt das Problem hinter allen Problemen nicht „da draußen“, sondern „tief innendrin“. Das Kern der Ungerechtigkeit in der Welt ist kein technologisches Problem, sondern die menschliche Veranlagung, Dinge zu zerstören – absichtlich oder aus Versehen. Das liegt daran, dass Gott der Menschheit die Autorität gegeben hat, sich für Gutes oder Böses zu entscheiden.

Und es sind oft viele kleine Entscheidungen, die zu dem führen, was heute „normal“ ist. Niemand würde sich freiwillig dafür entscheiden, „Ich will in 10 Jahren weniger Allgemeinbildung haben als heute“, aber Wikipedia und Google zu benutzen sind schon ganz praktisch, und heute sind wir von solchen technischen Helferlein (der eine mehr, der andere weniger – aber ich vermute, alle mehr als vor 10 Jahren) abhängig.

Von daher … natürlich ist es möglich, dass KI auch für weltpolitische Entscheidungen verwendet wird. Vermutlich ist das heute schon der Fall. Und vielleicht werden wir ihr tatsächlich eines Tages politische Autorität zugestehen. Für mich fühlt sich das ein bisschen so an als würde man alle seine Entscheidungen per Würfel treffen: natürlich wäre das „fair“ in dem Sinne, dass keiner bevorzugt wird. Aber wäre es auch sinnvoll oder weise?

Selbst wenn KI weltpolitische Macht erhält, bleibt Gott die höchste Autorität. Er lässt sich nicht aus dem Thron bugsieren und noch nicht einmal aus der Ruhe bringen. Von daher können wir neugierig die neuen Entwicklungen verfolgen und selbst ausprobieren, inwieweit wir uns von KI helfen lassen wollen oder nicht.

Für diesen Blog habe ich mich entschieden, meine Texte nicht per KI zu schreiben oder zu korrigieren. Primär ist es diese Webseite ein Hobby-Projekt: ich gebe weiter, was mir auf dem Herzen liegt, auf vielleicht manchmal unkonventionelle Weise. Und gerade das Schreiben ist das, was mir Spaß macht – warum sollte ich es maschinell optimieren?

Anders sieht es mit den Illustrationen aus: da ich sowieso immer etwas frustriert war, wie schwer es ist, ein passendes Foto zu meinem Text zu finden, freue ich mich auf diese neuen Möglichkeiten, „Fotos“ zu generieren. Aber ich werde immer transparent angeben, in welcher Rolle KI mir geholfen hat.

Übrigens habe ich diese Frage auch ChatGPT gestellt: „Wann wird eine KI die Weltherrschaft an sich reißen?“ Nach sehr vielen Einschränkungen (dass es nur ein Gedankenexperiment ist und extrem unrealistisch etc.) gibt die KI den möglichen Zeitraum von 5-10 Jahren an – wenn Menschen ihr helfen. Das ist nicht lange. Wie lange es tatsächlich dauert, hängt also hauptsächlich von uns Menschen ab 🙂

Bild: Generiert von Canva „Magic Media“ mit dem Prompt „computer ruling the world“.

Schwach sein ist erlaubt

Schwach sein:
Nicht alles können.
Nicht alles schaffen.
Überfordert sein.
Erschöpft sein.
Es ist okay.

Unerwartet bricht es in unser Leben.
Manchmal sind wir sogar selbst daran schuld.
Wir machen Fehler.
Wir versprechen Dinge, die wir nicht halten können.
Oder wir sind plötzlich krank.
Schwach sein macht keinen Spaß.

Du sagst, du bist in unserer Schwäche stark.
Wie machst du das?
Du sagst, wir sind Gefäße aus Ton.
Das Wertvolle ist das, was drinnen ist.
Du sagst, Kommt zu mir, alle die ihr schwach seid,
alle, die ihr euch zu schwere Lasten aufgeladen habt.
Und ich gebe euch
Frieden.
Neue Hoffnung.

Nicht durch große Kraft.
Nicht durch riesige militärische Macht.
Nicht durch perfekt eingesetzten Gaben.
Nicht durch Wissen, Diplome, oder die richtigen Bekannten.
Sondern durch deinen Geist.

Eine verstoßene Frau,
mitten in der Wüste,
wollte schon aufgeben.
Aber du siehst sie.
Du kennst sie.
Du hast Erbarmen mit ihr, obwohl sie Sklavin ist.
Du schenkst Hagar neues Leben.

Warum denke ich immer wieder, dass ich es selbst schaffen muss?
„Ich bin ja schon groß…“?
Du hast mir viel anvertraut,
und ich will es treu weitergeben.
Eigenverantwortlich zu handeln ist nicht verkehrt
Aber realistisch mit meinen Ressourcen umzugehen, hilft.
Und ganz realistisch:
Gott hat mir versprochen, immer für mich da zu sein.

Deine Gnade ist genug für mich.
Deine Kraft ist meine Kraft.

Darum:
Gerade, wenn ich schwach bin, bin ich stark.

(Bild: Generiert von DALL.E – Prompt: „Foreground: man tries to lift a feather like a dumbbell, face is exhausted. Background: fitness studio“)

Das Jona-Lied, vertont von KI

Wie dieses Lied entstanden ist

Den Text des Liedes habe ich vor vielen Jahren geschrieben. In der Gemeinde, in der ich Mitglied war, zog sich ein Konflikt bereits Monate hin und eines Tages kam eine E-Mail von der Gemeindeleitung, die mich extrem zornig machte: Was machen die da mit meiner Gemeinde?! Diese Wut überforderte mich, und so zog ich mich an und stürmte in Richtung Wald, um meine Gefühle und Gedanken auszudrücken und mit Gott durchzudiskutieren. Aber noch bevor ich am Waldrand ankam, antwortete Gott mir: Es ist meine Gemeinde. (Nicht meine, nicht ihre. Sondern seine.) Und in diesem Augenblick war der Zorn verflogen. Windstille. Ruhig, aber etwas verstört, ging ich wieder nach Hause – und schrieb diesen Text.

So ähnlich muss ich Jona gefühlt haben, als er vom Wal ausgespuckt wurde. Bis auf die Haut nass, aber das war nebensächlich. Sein Herz muss voller widersprüchlicher Gefühle gewesen sein, als er merkte, dass Gott ihm tatsächlich eine zweite Chance gibt. Er dachte, er müsse ertrinken; aber Gott begegnete ihm gerade dort, in der Tiefe des Meeres, mit seiner Güte.

Die Jona-Geschichte hat mich immer wieder beschäftigt – darum gibt es auf meinem Blog auch eine Satire und eine Predigt dazu. Aber in dieser Situation kam ich Jona auch emotional sehr nahe.

2024 gab es plötzlich die Möglichkeit, sich ein Lied zu dem Text per KI generieren zu lassen. Meine Versuche, den Text zu vertonen, waren ergebnislos geblieben, und so wollte ich einfach mal sehen, was Mr. Computer daraus macht. Ich finde das Ergebnis ziemlich gut, nicht 100% aber besser als alles was ich selbst aufgenommen gekriegt hätte! In dem Prozess stellte ich fest, dass es immer noch eine „computer-gestützte“ Kreativität ist. Die KI nimmt dem Menschen den kreativen Prozess nicht ab, im Gegenteil: ich gebe der KI Ideen („Prompts“) und die KI probiert aus, solange, bis ich zufrieden bin.

Hier hatte ich als gewünschten Musik-Stil angegeben: male vocal, simple, singer songwriter, melodramatic, ballad, piano, cello solo parts. Nach Cello klingt es nicht, aber ansonsten prima.

Natürlich hätte man auch die KI selbst einen Liedtext schreiben lassen:

(Liedtext von Suno)

Das Ergebnis ist interessant aber klingt etwas zufällig. Mir fehlt da ein bisschen Tiefe 🙂 Interessanter wird es wenn man den Text auf Englisch schreiben lässt:

(Liedtext von Suno)

Aber immer noch nicht so spezifisch auf die Geschichte, wie sie in der Bibel steht. Offensichtlich muss man der KI erst erklären, was es mit Jona auf sich hat. Wenn ich die Zusammenfassung des Buches Jona von dem BibleProject mitgebe, wird es inhaltlich treffender:

(Liedtext von ChatGPT)

Trotzdem mag ich mein Lied mehr 🙂

(Das „Foto“ von Jona ist ebenfalls mit KI generiert: Medium close-up shot from Middle-eastern older Man with beard emerges from the waves at shore, completely wet, some seewead hanging on him. Face is Sober but relieved.)

Waiting

Psalm 130:5-6 WallpaperStille.

Ein geduldiges Licht strahlt die ganze Nacht. Wann kommt der Morgen?

Ich warte.

Ich warte auf sein Wort, denn sein Wort verändert die Realität. Seine Verheißungen sind wie eine Anzahlung. Wann kommt die Auszahlung?

Meine Hoffnung ist lebendig, wie ein Kerzenlicht. Ich vertraue – er wird nicht zu spät kommen.

Timo Langner – Ein Gott der das Meer teilt (Offizielles Musikvideo)