Wann wird eine Künstliche Intelligenz die Weltherrschaft an sich reißen?

Ganz einfach: Wenn wir ihr es erlauben.

Ich meine damit: Wenn KI eines Tages weltpolitisch aktiv ist, dann wird es eine Folge von menschlichen Entscheidungen sein.

Erst einmal: es ist erstaunlich, was KI inzwischen alles kann. In den letzten Monaten gab es einen AI Academy mit dem Anliegen, wie wir Christen die neuen Möglichkeiten nutzen können, um hilfreichen Content zu erstellen. Und das Interesse war so groß, dass sie ihre Struktur ändern mussten – aktuell sind etwa 950 Teilnehmer angemeldet. Hier ein Beispiel von einem KI-generiertem Video basierend auf Noah:

  • Alle Szenen wurden zuerst als „photorealistisches“ Bild generiert und danach – ebenfalls von KI – animiert
  • Auch der interviewte Noah ist ein soches KI-generiertes Foto, das animiert wurde. Und zwar indem der Autor den Text vor laufender Kamera eingesprochen hat – die KI hat die Mimik von ihm auf das Foto übertragen
  • Das Lobpreis-Lied am Ende ist – ähnlich wie bei meinem Jona-Lied – vom Autor geschrieben, weil der Text von KI nicht brauchbar war. Nur die Melodie, Arrangement etc. wurde generiert.

Eine KI ist grundlegend von Menschen abhängig. Auch wenn sie auch „kreativ“ wird (hängt von deiner Definition von Kreativität ab), kann sie nicht „selbstständig“ agieren:

  • Menschen suchen das „geeignete“ Trainingsmaterial aus, mit dem die KI übt, was „richtig“/“ästhethisch“/“plausibel“ ist.
  • Menschen stellen die enormen Energie-Mengen zur Verfügung, damit die KI üben und antworten kann.
  • Menschen geben der KI die Fähigkeit, mit dieser Antwort etwas zu „tun“: das Internet zu durchsuchen, Forenkommentare zu schreiben, Geschäftsideen umzusetzen, politisch Einfluss zu nehmen … alles denkbar, aber nicht ohne Menschen.

Man mag einwenden: In 10 Jahren hat KI all diese Probleme gelöst. Und in einem technologischem Weltbild mag das funktionieren: zum Beispiel könnte die KI per 3D-Drucker Solarkraftwerke bauen, per Roboter installieren und damit den eigenen Energieverbrauch sicherstellen.

Oder – KI kann sich ja selbst neues Trainingsmaterial generieren. Kann es tatsächlich. Dabei stellt sich heraus, dass es mit KI-generiertem Input irgendwann „kippt“ (wie ein Teich ohne Luftzufuhr von außen) und nur noch Schrott produziert.

Was die KI nicht kann und auch nie können wird:

  • eine KI kann nicht beten oder auf den Heiligen Geist hören
  • eine KI hat kein Gewissensbisse, wenn sie etwas falsch gemacht hat
  • eine KI hat kein Mitgefühl, Gefühle sind für sie nur Simulationen

Also kann eine KI keine liebevollen Entscheidungen im Vertrauen auf Gott treffen. Also keine im biblischen Sinne weisen Entscheidungen treffen.

Im christlichen Weltbild liegt das Problem hinter allen Problemen nicht „da draußen“, sondern „tief innendrin“. Das Kern der Ungerechtigkeit in der Welt ist kein technologisches Problem, sondern die menschliche Veranlagung, Dinge zu zerstören – absichtlich oder aus Versehen. Das liegt daran, dass Gott der Menschheit die Autorität gegeben hat, sich für Gutes oder Böses zu entscheiden.

Und es sind oft viele kleine Entscheidungen, die zu dem führen, was heute „normal“ ist. Niemand würde sich freiwillig dafür entscheiden, „Ich will in 10 Jahren weniger Allgemeinbildung haben als heute“, aber Wikipedia und Google zu benutzen sind schon ganz praktisch, und heute sind wir von solchen technischen Helferlein (der eine mehr, der andere weniger – aber ich vermute, alle mehr als vor 10 Jahren) abhängig.

Von daher … natürlich ist es möglich, dass KI auch für weltpolitische Entscheidungen verwendet wird. Vermutlich ist das heute schon der Fall. Und vielleicht werden wir ihr tatsächlich eines Tages politische Autorität zugestehen. Für mich fühlt sich das ein bisschen so an als würde man alle seine Entscheidungen per Würfel treffen: natürlich wäre das „fair“ in dem Sinne, dass keiner bevorzugt wird. Aber wäre es auch sinnvoll oder weise?

Selbst wenn KI weltpolitische Macht erhält, bleibt Gott die höchste Autorität. Er lässt sich nicht aus dem Thron bugsieren und noch nicht einmal aus der Ruhe bringen. Von daher können wir neugierig die neuen Entwicklungen verfolgen und selbst ausprobieren, inwieweit wir uns von KI helfen lassen wollen oder nicht.

Für diesen Blog habe ich mich entschieden, meine Texte nicht per KI zu schreiben oder zu korrigieren. Primär ist es diese Webseite ein Hobby-Projekt: ich gebe weiter, was mir auf dem Herzen liegt, auf vielleicht manchmal unkonventionelle Weise. Und gerade das Schreiben ist das, was mir Spaß macht – warum sollte ich es maschinell optimieren?

Anders sieht es mit den Illustrationen aus: da ich sowieso immer etwas frustriert war, wie schwer es ist, ein passendes Foto zu meinem Text zu finden, freue ich mich auf diese neuen Möglichkeiten, „Fotos“ zu generieren. Aber ich werde immer transparent angeben, in welcher Rolle KI mir geholfen hat.

Übrigens habe ich diese Frage auch ChatGPT gestellt: „Wann wird eine KI die Weltherrschaft an sich reißen?“ Nach sehr vielen Einschränkungen (dass es nur ein Gedankenexperiment ist und extrem unrealistisch etc.) gibt die KI den möglichen Zeitraum von 5-10 Jahren an – wenn Menschen ihr helfen. Das ist nicht lange. Wie lange es tatsächlich dauert, hängt also hauptsächlich von uns Menschen ab 🙂

Bild: Generiert von Canva „Magic Media“ mit dem Prompt „computer ruling the world“.

Schwach sein ist erlaubt

Schwach sein:
Nicht alles können.
Nicht alles schaffen.
Überfordert sein.
Erschöpft sein.
Es ist okay.

Unerwartet bricht es in unser Leben.
Manchmal sind wir sogar selbst daran schuld.
Wir machen Fehler.
Wir versprechen Dinge, die wir nicht halten können.
Oder wir sind plötzlich krank.
Schwach sein macht keinen Spaß.

Du sagst, du bist in unserer Schwäche stark.
Wie machst du das?
Du sagst, wir sind Gefäße aus Ton.
Das Wertvolle ist das, was drinnen ist.
Du sagst, Kommt zu mir, alle die ihr schwach seid,
alle, die ihr euch zu schwere Lasten aufgeladen habt.
Und ich gebe euch
Frieden.
Neue Hoffnung.

Nicht durch große Kraft.
Nicht durch riesige militärische Macht.
Nicht durch perfekt eingesetzten Gaben.
Nicht durch Wissen, Diplome, oder die richtigen Bekannten.
Sondern durch deinen Geist.

Eine verstoßene Frau,
mitten in der Wüste,
wollte schon aufgeben.
Aber du siehst sie.
Du kennst sie.
Du hast Erbarmen mit ihr, obwohl sie Sklavin ist.
Du schenkst Hagar neues Leben.

Warum denke ich immer wieder, dass ich es selbst schaffen muss?
„Ich bin ja schon groß…“?
Du hast mir viel anvertraut,
und ich will es treu weitergeben.
Eigenverantwortlich zu handeln ist nicht verkehrt
Aber realistisch mit meinen Ressourcen umzugehen, hilft.
Und ganz realistisch:
Gott hat mir versprochen, immer für mich da zu sein.

Deine Gnade ist genug für mich.
Deine Kraft ist meine Kraft.

Darum:
Gerade, wenn ich schwach bin, bin ich stark.

(Bild: Generiert von DALL.E – Prompt: „Foreground: man tries to lift a feather like a dumbbell, face is exhausted. Background: fitness studio“)

Das Jona-Lied, vertont von KI

Wie dieses Lied entstanden ist

Den Text des Liedes habe ich vor vielen Jahren geschrieben. In der Gemeinde, in der ich Mitglied war, zog sich ein Konflikt bereits Monate hin und eines Tages kam eine E-Mail von der Gemeindeleitung, die mich extrem zornig machte: Was machen die da mit meiner Gemeinde?! Diese Wut überforderte mich, und so zog ich mich an und stürmte in Richtung Wald, um meine Gefühle und Gedanken auszudrücken und mit Gott durchzudiskutieren. Aber noch bevor ich am Waldrand ankam, antwortete Gott mir: Es ist meine Gemeinde. (Nicht meine, nicht ihre. Sondern seine.) Und in diesem Augenblick war der Zorn verflogen. Windstille. Ruhig, aber etwas verstört, ging ich wieder nach Hause – und schrieb diesen Text.

So ähnlich muss ich Jona gefühlt haben, als er vom Wal ausgespuckt wurde. Bis auf die Haut nass, aber das war nebensächlich. Sein Herz muss voller widersprüchlicher Gefühle gewesen sein, als er merkte, dass Gott ihm tatsächlich eine zweite Chance gibt. Er dachte, er müsse ertrinken; aber Gott begegnete ihm gerade dort, in der Tiefe des Meeres, mit seiner Güte.

Die Jona-Geschichte hat mich immer wieder beschäftigt – darum gibt es auf meinem Blog auch eine Satire und eine Predigt dazu. Aber in dieser Situation kam ich Jona auch emotional sehr nahe.

2024 gab es plötzlich die Möglichkeit, sich ein Lied zu dem Text per KI generieren zu lassen. Meine Versuche, den Text zu vertonen, waren ergebnislos geblieben, und so wollte ich einfach mal sehen, was Mr. Computer daraus macht. Ich finde das Ergebnis ziemlich gut, nicht 100% aber besser als alles was ich selbst aufgenommen gekriegt hätte! In dem Prozess stellte ich fest, dass es immer noch eine „computer-gestützte“ Kreativität ist. Die KI nimmt dem Menschen den kreativen Prozess nicht ab, im Gegenteil: ich gebe der KI Ideen („Prompts“) und die KI probiert aus, solange, bis ich zufrieden bin.

Hier hatte ich als gewünschten Musik-Stil angegeben: male vocal, simple, singer songwriter, melodramatic, ballad, piano, cello solo parts. Nach Cello klingt es nicht, aber ansonsten prima.

Natürlich hätte man auch die KI selbst einen Liedtext schreiben lassen:

(Liedtext von Suno)

Das Ergebnis ist interessant aber klingt etwas zufällig. Mir fehlt da ein bisschen Tiefe 🙂 Interessanter wird es wenn man den Text auf Englisch schreiben lässt:

(Liedtext von Suno)

Aber immer noch nicht so spezifisch auf die Geschichte, wie sie in der Bibel steht. Offensichtlich muss man der KI erst erklären, was es mit Jona auf sich hat. Wenn ich die Zusammenfassung des Buches Jona von dem BibleProject mitgebe, wird es inhaltlich treffender:

(Liedtext von ChatGPT)

Trotzdem mag ich mein Lied mehr 🙂

(Das „Foto“ von Jona ist ebenfalls mit KI generiert: Medium close-up shot from Middle-eastern older Man with beard emerges from the waves at shore, completely wet, some seewead hanging on him. Face is Sober but relieved.)

Waiting

Psalm 130:5-6 WallpaperStille.

Ein geduldiges Licht strahlt die ganze Nacht. Wann kommt der Morgen?

Ich warte.

Ich warte auf sein Wort, denn sein Wort verändert die Realität. Seine Verheißungen sind wie eine Anzahlung. Wann kommt die Auszahlung?

Meine Hoffnung ist lebendig, wie ein Kerzenlicht. Ich vertraue – er wird nicht zu spät kommen.

Timo Langner – Ein Gott der das Meer teilt (Offizielles Musikvideo)

Gottes Bundes-Liebe ist bedingungslos

In dieser Predigt rede ich darüber, …

  • … wie wir Licht sein können,
  • … was der große Unterschied zwischen einem Vertrag und einem Bund ist,
  • … warum unser Sohn Josua ebenfalls „im Bund“ lebt,
  • … welche ich Versprechen ich Lydia zu Beginn unseres Kennenlernens gemacht habe,
  • … und vor allem, wie bedingungslos Gottes Liebe ist.

Text: 1. Mose 15

Leben im Bund mit Gott | Benjamin Pick

ToDos für Neugeborene … und ihre Eltern

Mit einem Baby wird das Leben zunächst auf die Basics zurückgeschraubt. Hier eine ToDo-Liste, damit unser neugeborenes Baby im Zweifel nachlesen kann, was es zu tun hat:

  • Schlafen 😴
  • Essen 👩‍🍼
  • Kuscheln 🫂
  • Kacken 💩 / Pinkeln 💦
  • Bedürfnisse kommunizieren 😫
  • Wachsen🌲

Als Eltern müssen wir uns immer wieder daran erinnern, dass folgende Dinge Priorität haben:

  • Lieben ❤️
  • 24/7 für das Baby da sein 🪆
  • Wickeln 🩹🚑
  • Neue Fähigkeiten lernen 🤹🏻‍♀️
  • Beruhigen 🤗
  • Auch selbst Essen 🍴
  • Den Humor nicht vergessen 🤭
  • Hoffnung/Zuversicht haben 🛣️
  • Ab und zu schlafen 😴

„Jesus ist die Antwort.“ – Was war die Frage?

Menschen reagieren irritiert, wenn man ihnen eine Frage beantwortet, die sie gar nicht gestellt haben. Verständlich; was bedeutet „42“, wenn die Frage nicht klar ist? (Okay, diese Story ist ziemlich absurd-karikiert, aber wir erleben das ja auch so, wenn wir mit Menschen über Jesus reden: „Jesus ist die Antwort“, ja okay, aber was war die Frage?)

Und darum frage ich mich: Als Gott Jesus geschickt hat, welche Frage hat er damit beantwortet? Wurde er er-wartet? Welche Sehnsucht hat er gestillt?

Damals wie heute stellten sich die Menschen existentielle Fragen wie z.B.:

  • Wie ist Gott?
  • Ist Gott genauso real wie mein Alltag?
  • Kann er mir wirklich helfen?
  • Spricht Gott, wenn ja wie, und was?
  • Ist er an mir interessiert?
  • Was heißt das: Gott liebt mich?

Und bestimmt noch viele andere Fragen. All diese Fragen kann man versuchen theoretisch zu beantworten. Aber Gott sagte nur:

Seht her!
Das ist mein geliebter Sohn.
Hört ihm zu.
Begegnet ihm.
(Lukas 9,35)

Darum hat Gott Jesus geschickt. Er ist wirklich „Theologie zum Anfassen.“, er repräsentiert wie Gott ist. Und Jesus hat als seine Repräsentanten nicht Philosophie-Professoren oder Prediger ausgebildet, sondern Nachfolger. Sie verstehen nicht alles; aber sie wissen, dass Gott ihre Welt verändert hat. Sie können nicht schweigen, weil ihr Leben umgekrempelt wurden. Von dem Menschen der sagte: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Die Antwort bin ich.

Welche Fragen sind in deinem Herzen?
Wenn Jesus an deiner Tür klopfen würde, würdest du ihn reinlassen und mit ihm über diese Fragen sprechen?
Vielleicht bekommst du nicht sofort alle Antworten. Aber wäre ein solcher Austausch etwas, zu dem du dich einladen lassen würdest?

Photo by Gareth Harper on Unsplash

Wie Gott seine Liebe wachsen ließ

(English Version)

In was würde Jesus investieren? Sein Vater ist sehr, sehr reich. Und reichen Leuten ist es sehr wichtig, in die richtigen Dinge zu investieren. Darum hat der Vater, der Sohn und der Heilige Geist gemeinsam eine geniale Anlagemöglichkeit geschaffen. Und das könnte sich so angehört haben:

– Also, wir haben ganz viel Liebe, die wir investieren können. Wir müssen sie ausgeben, sonst kann sie nicht wachsen. Wo investieren wir sie am Besten? Welche Ideen habt ihr?
– Wie wäre es mit der Sonne?
– Hm, ja, gute Idee: die Sonne strahlt und verteilt so alles, was sie bekommt.
– Das stimmt, aber … Liebe ist ja keine Einbahnstraße, richtig? Wir brauchen etwas anderes.

– Vielleicht … investieren wir sie in Bäume?
– Oh ja, ein Baum kann wunderbare Früchte bringen und Schatten zur Entspannung …
– … und diejenigen, die davon profitieren, können den Baum bewässern und knuddeln!
– Geniale Idee!
– Ja, klingt gut. Außer … ein Baum hat kein Herz. Wie kann er sich dann geliebt fühlen?
– Wir brauchen etwas, was uns ähnlich ist.

– Okay, wie wäre es mit dem Menschen?
– Er ist doch süß, findet ihr nicht auch?! Klingt wunderbar.
– Wir lieben ihn den ganzen Tag, und er liebt uns wieder zurück! Du bist ein Genie! Sehr gut.
– Aber … was ist wenn ihm dabei irgendwann langweilig wird?
– Wir sorgen einfach dafür, dass ihm niemals langweilig werden wird. Wir delegieren ihm einige unserer Verantwortungsbereiche: Pflanzen, Benennen, Versorgen, …
– Aber liebt er uns dann nur, weil wir ihn lieben?
– Naja, aus welchen Gründen sollte er denn sonst lieben?
– Ja, ich weiß, aber irgendwas fühlt sich da … nicht gut an.

Alle drei dachten scharf nach.

– Ich denke, ich versteh jetzt was du meinst. Wir lieben es zu investieren, also sollten wir ihn nicht nur einen Empfänger sein lassen, sondern einen Investor.
– Ja, dass er selbst auch investieren kann!
– Genau. Wie könnte das gehen?
– Wie wäre es … wir könnten zwei Menschen schaffen, die einander ähnlich sind, aber trotzdem verschieden? Dann können sie sich entscheiden, einander zu lieben.
– Wow! Ja! Wir könnte ihnen sogar die Fähigkeit geben, dass sie selbst wieder neue Menschen schaffen!
– Vielleicht macht es ihnen sogar genauso viel Spaß wie uns?!
– Klasse Idee! So können sie ihre Liebe nicht nur investieren, sondern zuschauen wie sie aufwächst, so richtig plastisch!
– Allerdings sollten wir betonen, dass es da um eine lebenslange Bindung geht. Ansonsten könnte das mehr Waisen als Söhne hervorbringen.
– Da hast du Recht. Oh, und diese Kinder bekommen dann wieder Kinder – wir könnten es Generationen nennen!
– Super! Und dann werden diese Kinder einander erwählen, so wie wir den Menschen erwählt haben! So kann jeder eine ganz besondere Person für eine andere Person sein!

Und so nahm nach und nach Familie Gestalt an. Stundenlang diskutierten sie ihr Design in allen Details. Sie wurden immer aufgeregter, bis Jesus einwarf:

– Moment! … Was ist, wenn … Wir geben ihnen die Autorität zu entscheiden, wen sie lieben, richtig?
– Richtig.
– Was passiert, wenn sie sich gegen uns entscheiden?
– Dann werden sie unsere Liebe nicht mehr erleben.
– Und anfangen, einander zu verletzen.
– Mit katastrophalen Konsequenzen …

– Aber warum sollte irgendjemand diese Entscheidung treffen? Ich meine, unsere Liebe ist doch das Beste was ihnen passieren kann, richtig?
– Ja, schon, aber angenommen jemand legt sie herein und sie fangen an, uns zu misstrauen. Was können wir dann machen?
– Dann … müssen wir ihnen zeigen, wie echte Liebe aussieht.
– Immer wieder.
– Sogar wenn sie unsere guten Geschenke verschwenden.
– Sogar dann.
– Von Generation zu Generation.
– Möglicherweise, ja.
– Bis in den Tod.

Plötzlich hielt der ganze Himmel den Atem an. Bedächtig fügte Jesus hinzu:
– Du meinst … um zu zeigen, dass das Leben stärker ist als der Tod.

Der Vater nickte. Immer noch war alles still.
Schließlich sagte Jesus:
– Okay, ich bin bereit. Lass uns anfangen.

Und Gott sah alles an, was er geschaffen hatte, und sah: Es war alles sehr gut.
(1. Mose 1, 31)

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How God Made His Love Grow

(Deutsche Version)

What would Jesus invest in? As you know, His Father is very, very rich. And as rich people go, they are very specific in what they want to invest. So together, Father, Son and Holy Spirit invented a wonderful, fail-proof investment opportunity. Here is what could have been their reasoning:

– Okay, so we have a lot of love to invest. We need to spend it, otherwise it can’t grow. Where can we invest it? What ideas do you have?
– Maybe into the sun?
– Hm, good idea, it will radiate everything it receives.
– Yes, but love shouldn’t be one-way, right? We need something else.

– Maybe … we invest into a tree?
– Oh yes, the tree can bring delicious fruit and relaxing shade …
– … and in return, its receivers can cuddle and water it!
– Amazing idea!
– Sounds good. Except… a tree doesn’t have a heart like us. How can it feel loved then?
– We need something more like us.

– Okay, maybe the human?
– He is so cute, isn’t he?! Sounds splendid.
– We can love him all day, and he can love us back! You’re a genius! Very good.
– Except… maybe he’ll get bored one day?
– No, we will make sure he won’t get bored, ever! He will share in our responsibilities: planting, naming, caring, …
– Yes, but… he would only love us because we love him.
– Why else should he love?
– Yes, I know, but something feels … not good.

All three were pondering.

– I think I get what you mean. We love to invest, so we should let him be an investor, not only a receiver.
– Exactly. So what do we do?
– What about … creating two different humans, similar yet different? Then they can decide to love each other.
– Brilliant! And to take your idea even further – what about letting them create new humans?!
– Maybe they enjoy it just as much as we do?!
– Wow! Yes! And then – not only can they invest their love in them, they can see their love grow in a very tangible way!
– We should make sure though to emphasise that family is a lifetime commitment. Otherwise they may create orphans, not sons.
– You are right. Oh, and then, these children will get children again – let’s call it generations!
– Yes! And these children will choose each other, just as we have chosen the human! So that a person can be a very special person of another person!

And so the design of family gradually took form. For hours, they continued to discuss it in every detail. Their excitement grew and grew, until Jesus cried out:

– Wait! … What if … We are giving them the power to choose whom they love, correct?
– Correct.
– What happens if they choose not to love us?
– Then they won’t be able to receive our love anymore.
– And they would start to hurt each other.
– With devastating consequences …

– But why should anyone do this? I mean, our love is the best they can get, right?
– That’s right, but suppose somebody tricked then into mistrusting us. What can we do?
– Then … we have to show them what real love looks like.
– Again and again.
– Even when they waste our goodness, taking advantage of us.
– Even then.
– Over many generations.
– Potentially, yes.
– Even unto death.

Suddenly, the entire heaven was silent. Pensively, Jesus added:
– You mean … to prove that Life is stronger than Death.

The Father nodded.
And slowly, Jesus said:
– Ok, I am ready. Let’s do it.

God saw all that he had made, and it was very good.
(Genesis 1:31)

Photo by Orlando Allo on Unsplash

Bin ich stark oder schwach? Ja.

An manchen Tagen fühle ich mich stark. Voller Ideen, Kreativität und Tatendrang gehe ich in die Welt. Gott hat es gesagt, also wird es geschehen! Sein Reich kommt. Und ich darf sein Bote sein.

An manchen Tagen fühle ich mich sehr schwach. Es fühlt sich an, als wäre die Welt viel zu groß, die Verheißung überwältigend, und Gottes Zuversicht in mir unbegründet. Ich schaue um mich herum und stelle fest: was ich tun kann, ist sehr begrenzt. Warum hat Gott mich erwählt?

An manchen Tagen fühle ich mich gleichzeitig schwach und stark. Ja, ich habe Grenzen, aber Gott weiß das, sogar besser als ich. Ja, was ich tue ist nur ein winziger Pixel im großen Bild, aber wenn Gott mich dorthin gestellt hat, wird er einen Grund dafür haben. Das kleinste Zahnrad ist wichtig. Ein Lächeln, ein aufmunterndes Wort, kann ein Herz verändern – und das ist wichtig, in Gottes Augen.

„Prozesse brauchen Zeit“, sagst du, säst und wartest – lächelnd. Du hast keine Angst, etwas zu verpassen, zu langsam sein oder zu schnell. Dein Handeln ist von Liebe bestimmt. Das will ich auch lernen.

Ich wüsste gerne, wie es sich anfühlt, immer stark zu sein
Ich wäre mir gerne ständig meiner Schwächen bewusst
Aber irgendwie braucht es wohl
Beides.

Paulus betete: Bitte, bitte, bitte nimm mir diese Schwäche weg, sie nervt!
Gott antwortete ihm: Nein, sonst erlebst du meine Gnade nicht. Meine Stärke wird vollständig sichtbar in deiner Schwäche.
Vertraue mir – mehr, als dir selbst.

(Frei nach 2. Korinther 12, 8-9)

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