Vergebung ist wie ein Stein loswerden

Ziel: Die Kinder begreifen, dass Vergebung wichtig ist.

Requisiten:

  • Brotzeitdose
  • Großer Stein, Edding
  • Rucksack / Schulranzen
  • 2 Käppis (für 2 Kinder, die als Statisten mitmachen)

Wir sind in der Schule. Das ist Simon, das ist Hans. Simon hat eine Dose dabei, was da wohl drin ist?

Simon: „Ich hab für jeden ein Gummibärchen mitgebracht ….“ Eins für Adelheid, eins für Berta, … Christian, Doris, Ela, Friedrich, und eins für Gunnar. Oh nein, Hans gibt es ja auch noch! Den hab ich ja ganz vergessen!“

Hans ist beleidigt. „Alle bekommen ein Gummibärchen, nur ich nicht!“

Simon: „Oh nein, Entschuldigung, das tut mir leid! Vergibst du mir?“

Jetzt muss Hans sich entscheiden. Vergibt er ihm?

Er hat keine Lust drauf. Darum verschränkt Hans die Arme und sagt trotzig: „Nein!“

Simon entschuldigt sich noch ein paar Mal und geht dann nach Hause, und vergisst es.

Aber Hans vergisst es nicht! Denn als Hans Nein gesagt hat, ist etwas passiert, was man normalerweise nicht sehen kann. Aber in unserer Geschichte mach ich das jetzt mal sichtbar. Es ist wie als hätte Hans einen Stein genommen und darauf geschrieben: „Simon gibt mir nie Gummibärchen.“ (ein Gummibärchen malen) damit er sich immer daran erinnern kann, wie gemein Simon zu ihm war. Und diesen Stein hat er dann in seinen Schulrucksack gelegt und überall mit hin geschleppt. Der ist zwar ein bisschen schwer, aber egal.

Und so, als Simon am nächsten Tag zu Hans kommt und fragt: „Willst du mit mir spielen?“, sagt Hans wieder: „Nein!“ Und er denkt sich: „Simon mag mich nicht. Er hat mir kein Gummibärchen gegeben.“ Und es stimmt zwar, dass Simon etwas Falsch gemacht hat … aber eigentlich mag Simon Hans. Deswegen wollte er ja mit ihm spielen gehen. Aber Hans sagt Nein und trägt seinen Stein weiter: „Simon gibt mir nie Gummibärchen.“

Als Hans nach Hause kommt, trägt er immer noch den Stein. Und seine Mutter frägt ihn: „Hans, warum bist du so wütend?“ Und Hans sagt ganz laut: „Ich bin doch gar nicht wütend!“ Hans ist nämlich schon wütend, er will es nur nicht zugeben. Und weil Mama ihren Sohn kennt, fragt sie ihn: „Was ist los, habt ihr euch gestritten?“ Und Hans denkt an das Gummibärchen und erzählt der Mama alles. Und Mama sagt: „Ich verstehe dass dir das weh getan hat. Aber willst du diesen Stein jetzt dein ganzes Leben lang mit dir rumtragen? Vergib ihm doch seinen Fehler, dann könnt ihr auch wieder zusammen spielen.“

Und jetzt hat er wieder die Entscheidung: vergibt er Simon? Oder soll er den Stein weiter mit sich rumschleppen? Was meint ihr, was ist besser?

(Dann den Stein aus dem Rucksack nehmen, das Gummibärchen auf dem Stein durchkrizzeln und den Stein wegtun.) So ist es doch viel besser, wenn man es nicht mehr rumtragen muss, oder?

(Bei mir hat das Kind geantwortet, dass es nicht vergeben will. „Dann musst du den Stein aber dein Leben lang behalten.“ – „Ja, ich weiß…“ Mein Schlusssatz war dann, „Es ist unsere Entscheidung, ob wir vergeben oder nicht …“)

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