Der liebende Vater (bzw. der verlorene Sohn)

5 benötigte Schauspieler: Vater, Sohn, Erzähler, sowie zwei Nebenrollen: Ober, Schweinebauer

Der verlorene Sohn“ haut ab, lebt in Saus und Braus, stürzt ab und stellt fest, dass er trotzdem immer noch zu Hause willkommen ist. Ein Erlebnistheaterstück für den Kindergottesdienst. (Nach Lukas 15, 11-32)

1. Station Hof: Der Abschied

Ort: Versammlungsraum?

Deko: Playmo-Tiere, Bauerhof

Requisiten: (Geld-Sack mit Spielgeld / Ess-Geld), Besen/Mistgabel/o.ä., Bauernkleidung

Erzähler: Jesus erzählt eine Geschichte: Bauernhof, 1 Bauer, 2 Söhne.

Sohn mit Mistgabel, arbeitet.

Sohn: Ich hab es satt. Immer den Hühnerstall ausmisten, den Kühen zu fressen geben, mit dem Traktor raus aufs Feld fahren, Äpfel pflücken … ich muss immer das machen, was mein Vater sagt. Ich will doch das machen, was ich will! … Ich hab eine Idee.

Geht zum Vater.

Sohn: Vater, ich hab da mal ’ne Frage.

Vater: Ja, mein Sohn?

Sohn: Also, der Bauernhof gehört doch dir. (Vater nickt.) Und wenn du eines Tages stirbst, dann gehört ein Teil von dem Bauernhof meinem Bruder, und ein Teil mir. (Vater nickt.) Können wir es nicht so machen, dass wir so tun als wärst du schon tot und du gibst mir meinen Teil und ich geh ihn verkaufen und dann bin ich reich!

Vater: Aber was willst du denn mit dem Geld machen?

Sohn: Ach, weiß nicht, auf Reise gehen, Party machen, mal gucken. Endlich kann ich machen was ich will…

Vater: traurig. Bist du dir da ganz sicher? Ich werde dich vermissen!

Sohn: Ja, das hab ich mir so überlegt. Rechne mir ganz genau aus, was mir gehören würde und wie viel Geld ich kriege. Ich pack‘ dann schon mal meine Koffer, und morgen gibst du mir das Geld, ok?

Vater: traurig. Ja.

Aktion: Geld + Kleidung sind im Raum versteckt. Kinder sollen Geld zum Vater und Kleidung zum Sohn bringen (damit der Sohn verreisen kann alles in seinen Rucksack rein), Vater/Sohn können ggf. helfen („ich brauch noch meine Hose, wo war die nochmal?“) Sohn zieht Jackett/Krawatte gleich an.

Vater: Hier, dein Geld. (Geld-Sack mit Spielgeld / Ess-Geld)

Sohn: Danke, und tschüss!

Erzähler: Und so machte sich der Sohn auf den Weg ins Ausland, weit, weit weg. Kommt mit, wir folgen ihm und sehen mal was er so erlebt…

2. Station Fremde: Endlich Party

Ort: Anderes Stockwerk? Alle setzen sich gemütlich, einige stehen vielleicht, Atmosphäre: im Restaurant des Hotels, Kinder können Teil der Szene sein (Salzstangen essen, Wasser trinken, dem Sohn zujubeln und zuprosten) (Vater kommt nicht mit)

Deko: Bar aus Tischen Kneipe/Restaurant

Requisiten: Becher mit Salzstangen, Wasser?, Sohn ist chic gekleidet, Rechnung, weißes Tuch für Ober.

Sohn: Das ist schon toll. Wenn man so viel Geld hat, hat man immer Freunde. Man kann essen, was man will, schlafen, wo man will, und so viel feiern, wie man will. Herr Ober, eine Runde Salzstangen für alle!

(Ober teilt aus, alle drumherum jubeln)

Erzähler: Nun ist er schon seit Wochen hier. Das scheint ja echt ein tolles Leben zu sein. Der hat’s echt richtig drauf dieser Sohn…

Sohn: Hier gefällt es mir: ein 5-Sterne-Hotel. Ich hab ja jetzt ganz viel Geld, da kann man sich das ruhig leisten.

Aktion: Sohn verteilt Kupfermünzen an die Kinder. Das Fenster wird geöffnet, unten steht ein Eimer und die Kids können „Geld aus dem Fenster werfen“ und den Eimer versuchen zu treffen

Sohn: Na, ist das nicht toll? Ich hab ’ne Idee: Ich lad euch alle zum Abendessen ein. Herr Ober, können Sie uns die Speisekarte bringen? Ich lade alle ein.

Ober: Können wir gerne machen. Aber erstmal sollten Sie diese Rechnung hier bezahlen.

Sohn: (guckt in seinen Geld-Sack). Oje, ob ich da noch genug hab … gestern war da doch noch viel mehr drin! (kramt im Geldsack, wird immer unsicherer)

Ober wird wütend. Sie wollen doch nicht etwa sagen, dass Sie nicht bezahlen können.

Sohn: Naja, hier sind meine letzten 3 Taler. Ich frag mal meine Freunde, ob sie mir was leihen können. … Hast du was? Nein? … Und du? …

Ober schmeißt alle raus.

3. Station Fremde: Schweine

Ort: Kann auf dem gleichen Stockwerk wie Station 2 liegen

Deko: dreckiger Bauernhof … Schwein aus Papier, Sparschweine?

Requisiten: Hirten-Stock (?), Sohn hat dreckige Kleidung an, Müllmatsch zum Umschaufeln für die Aktion! Strohhut für Bauer

Erzähler: Nachdem er aus dem Hotel geflogen ist, fragt sich der Sohn, wie es weitergeht, Schließlich hat er Hunger.

Sohn: jammert. Was mach ich denn jetzt nur? Ich hab kein Geld mehr, und meine Freunde helfen mir plötzlich auch nicht mehr … Dann muss ich wohl arbeiten gehen. He Sie, haben Sie Arbeit für mich? Nein? … Und Sie? …

Oje, da vorne ist ein Schweine-Bauernhof. Schweine sind so eklig. Bäh! Wenn ich nur dran denke. Wuää… (Sohn schüttelt sich und hält dann inne) Aber was soll’s, irgendwie muss ich ja mal wieder was essen …

Bauer: Du kannst gerne bei mir arbeiten. (führt ihn zu den Schweinen) Hier, pass‘ auf die Schweine auf! Und das da ist ihr Essen (Bauer zeigt auf den Müllmatsch), das kommt direkt aus unserem Mülleimer. Du schaffst jetzt das Essen in ihren Trog, damit sie fressen können.

Aktion: dreckig, stinkig, eklig. → Müllmatsch muss von A (Matsch auf Plane) nach B (Schweinetrog) umgeschaufelt werden. Dazu werden nur die Hände benutzt. Jeder darf mitmachen, muss aber nicht!!!

Sohn: Oh mann, das ist aber ein Abstieg. Hier stinkt es. Und ich habe Hunger! Der Bauer gibt mir nur ganz wenig Geld dafür. Aber die Schweine, die haben es gut, die faulenzen und essen den ganzen Tag … Guckt mal, was da Leckeres in ihrem Futtertrog ist … gut naja, richtig lecker ist es nicht, und die Schweine haben auch schon darin rumgewühlt, aber ich hab ja so Hunger! Ob ich es vielleicht mal probieren sollte? (Geht langsam auf den Trog zu und nimmt ein bisschen in die Hand.)

Bauer: Denk gar nicht dran! Das gehört den Schweinen, nicht dir!

Sohn: (zu sich) Das ist ja so gemein! Selbst den Schweinen geht es besser als mir! Bei meinem Vater zu Hause hätte es so etwas nicht gegeben!

Sohn: Mein Vater … Hat er nicht gesagt, „ich werde dich vermissen“? … Nein, der ist doch jetzt bestimmt ganz wütend auf mich. Wenn er wüsste, dass ich sein ganzes Geld schon ausgegeben habe! … Aber selbst seinen Arbeitern ging es besser als mir jetzt. Und woanders werd‘ ich keine Arbeit finden. Vielleicht kann ich ja wie ein Knecht für ihn arbeiten? … Ich muss es probieren. Dann hab ich zumindest was zu beißen, und muss hier nicht hungern…

Erzähler: So macht sich der Sohn wieder auf nach Hause. Au weia, was der Vater wohl sagt, wenn der so ankommt? Boah, der stinkt echt schlimm… Los, lasst uns mal sehen was passiert…

Unterwegs … der Sohn ist voll Angst und Scham.

Sohn: (an die Kinder) Soll ich mich wirklich trauen?

4. Station Hof: Begrüßung des Vaters

Ort: wie bei Station 1

Deko: wie am Anfang, nur mit Ecke für die Feier (von einigen Mitarbeitern umräumen lassen, z.B. Vater)

Requisiten: Waschschüssel mit Seifenwasser, Handtuch, leckeres Essen und Trinken,Kerzen, Girlanden

Sohn bleibt ein Stück vor dem Eingang stehen und wartet, bis die Kinder sich hinter ihn aufgestellt haben.

Vater kommt raus, hält Ausschau. Er ist bekümmert …

Vater: Wo ist denn nur mein Sohn? Habt ihr ihn gesehen? Da bist du ja! Vater rennt zum Sohn.

Vater: Komm, lass dich umarmen, mein Stinker! (umarmt ihn)

Sohn: Aber Vater … Du weißt doch noch gar nicht was passiert ist. Tut mir Leid … ich hab all dein Geld ausgegeben! Ich bin es nicht wert, dein Sohn zu sein. Lass mich doch einfach als Knecht hier mitarbeiten!

Vater: So ein Quatsch! Du bist und bleibst mein Sohn. Und ich bin ja so froh, dass du wieder zurückgekommen bist. (gibt Dienern Befehle um die Willkommens-Party zu organisieren.) Und jetzt gehst du dich erst mal waschen, ich lasse dir ordentliche Kleider bringen.

Aktion: Hände waschen und Party feiern (leckeres Essen und trinken)

Die Inspiration für das Theaterstück kam von allesumdiekinderkirche – dort sind auch noch mehr mögliche Aktionen vorgestellt.

Weitere Ideen für das Rahmenprogramm:

  • Kleingruppen: Warum hat Jesus diese Geschichte erzählt? Gott lädt alle Menschen ein.

  • Tier-Pantomime oder Tier-Geräusche-raten

  • Eimer mit Wasser, am Boden des Eimers steht eine Schüssel. Mit Münzen muss in die Schüssel getroffen werden (gar nicht so einfach wie es klingt …)

  • Ausmalbilder, Rätsel: Lektion 4: Der Vater wartet auf mich

  • Geländespiel: Lebensspiel verlorener Sohn (Semaja-Verlag)

Eigene Erfahrung

Wir hatten 14 Kinder von 4-10 Jahren, viel mehr hätten wir nicht sein dürfen damit nicht vollständiges Chaos ausbricht 🙂 (Die Herausforderung liegt vor allem darin, die Kids nach der Aktion oder Szenenwechsel zur Ruhe zu bringen, damit alle alles mitbekommen. Idee: wie beim Fernsehen eine Film-Klappe hörbar klappen lassen und „Action“ rufen. Die Schauspieler sollten durch Kleidung oder Requisiten als solche erkennbar sein.)

Die Kids waren begeistert und obwohl viele die Geschichte schon vorher kannten, waren sie von der Geschichte persönlich angerührt. Die beiden Nebenrollen Ober und Schweinebauer wurden von älteren Kindern gespielt.

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Creative Commons Lizenzvertrag
„Der liebende Vater“ von Benjamin Pick und Benjamin Damm ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. Das heißt, du darfst dieses Theaterstück sehr gerne in deiner Gemeinde aufführen.

Diese Geschichte habe ich auch für Erwachsene nacherzählt …

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