(oder: Warum verrichtungsorientierte Arbeitsteilung die Produktionskosten senkt)
Eines Tages in der Zoo-Handlung.
– Guten Tag, mit was kann ich ihnen behilflich sein?
– Ich hätte gerne ein Tier.
– Eine Katze? Ein Hund?
– Naja, ich weiß nicht genau. Also streicheln möcht ich es können. Eier soll es legen. Und meinen Essenreste darf es auch aufessen.
– Alles auf einmal? Sie wollen also ein Katzhuhnschwein?
– Wenn Sie es sagen, Sie sind der Experte. Wieviel kostet es?
– Das müsste ich ihnen erst züchten. Die heutige Technik macht alles möglich … aber so um die 2000 Euro werden sie schon zahlen müssen.
– 2000 Euro! Für nur ein Tier!
– Das ist eine Maßanfertigung, sie verstehen. Ich könnte Ihnen aber auch ein Sonderangebot machen: eine Katze, ein Huhn und ein Schwein zusammen für nur 999 Euro.
– Das braucht mehr Platz.
– Dafür können sie aber die Anzahl der Eier besser regulieren: einfach weitere Hühner dazukaufen. Für ein weiteres Katzhuhnschwein würden Sie nochmal 2000 Euro zahlen, selbst wenn Sie nur mehr Eier möchten.
– Das stimmt. Kann man denn alle drei Tiere in einem Stall halten?
– Na klar! Nehmen Sie einfach diesen Ratgeber dazu: „Harmonie und Effektivität im Interanimalischen Raum.“ Nur 9,99 Euro.
– Okay, vielen Dank.
„Dass, nachdem das Werk in mehrere Prozesse geteilt ist, deren jeder verschiedene Grade von Geschicklichkeit oder Stärke erfordert, der Fabrikherr sich in den Stand versetzt sieht, von beiden Eigenschaften genausoviel in Anspruch zu nehmen, als jeder Prozess verlangt; wenn dagegen ein einziger Arbeiter das Werk vollenden sollte, so müsste er so viel Geschicklichkeit und so viel Kraft besitzen, dass er einerseits dem schwierigsten und andererseits dem mühsamsten der verschiedenen Prozesse gewachsen wäre.“
(Charles Babbage 1835: 175; zitiert in Kieser/Ebert „Organisationstheorien“)
(Das mit dem Managementtechniken aufs Korn nehmen kann Gunther Dueck – Folge 127 – viel besser als ich.)