Der Tag, als die Sonne nicht aufging (Teil 1)

Eines Tages ging die Sonne nicht auf. Es klingt blöd, ich weiß, aber um 9 Uhr sollte es draußen schon heller sein als das. Geht meine Uhr falsch? Selbst die Funkuhr ist nicht fehlerfrei? Was solls, ich muss zur Arbeit.

Dort angekommen, erwartet mich das Chaos. „Hast du schon gehört? Im Radio haben sie gesagt, dass die Sonne nicht aufgeht…“ Ach nee, dazu brauche ich kein Radio. „Nein, jetzt hör doch zu, das ist so sensationell, …“ Und haben sie irgendeine Erklärung dafür? „Nicht wirklich. Manche sagen, eine Dunkel-Wolke umhülle uns, andere wiederum behaupten, dass ein Sprung im Zeit-Raum-…Dingsbums dazu geführt hat, dass sich die Erde plötzlich auf einer anderen Stelle ihrer Umlaufbahn, vielleicht sogar ganz wo anders befindet.“ Klingt nach BILD-Zeitung. „Wieder andere behaupten, das sei so etwas wie eine Sonnenfinsternis, die Astronomen halten das aber für ausgeschlossen.“ Es gibt also so viele Theorien wie Presseorgane. „Bist du aber zynisch … die Welt geht unter, und du … “ Die Welt geht unter? „Ja, vielleicht.“ Ich mach mich dann mal an die Arbeit. Ohrenstöpsel rein, Computer an.

In der Kaffeepause sind sie noch aufgebrachter geworden. „Und was, wenn es wirklich ein Meteorit wäre, der auf die Erde zufliegt? Aber das geht ja gar nicht, der wäre doch viel zu klein. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Meteorit die Erdoberfläche berührt, ist 1 zu einer Million. Und dann ist schon so viel verglüht, das kann gar nix mehr anrichten, außer Kopfschmerzen vielleicht. Und wenn aber …“ Hey Leute, es wird heller draußen! Alle rennen zum Fenster. Tatsächlich, so als würde es dämmern. Wenn man jetzt die Sonne sehen könnte, wäre sie angefressen, wie eine Mondsichel. Aber da kam auch schon die Durchsage aus dem Radio.

Fortsetzung folgt (Teil 2Teil 3). Zwischenzeitlich könnt ihr euch selbst die Frage stellen: Angenommen, es scheint wissenschaftlich erwiesen, dass in den nächsten 12 Stunden der Meteorit einschlägt und die Folgen des Einschlages dafür sorgen, dass alle 12 Stunden später tot sind … (Du kannst dich zwar in einen Bunker flüchten, musst aber dort 100 Jahre ausharren – nur die nächste Generation würde das Tageslicht wieder erblicken.) Und jetzt?

2 Gedanken zu „Der Tag, als die Sonne nicht aufging (Teil 1)

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