Wissenschaft ohne Glauben?

Es gibt keine „pure“ Wissenschaft. Ich weiß, wir versuchen alles zu vermessen und zu verstehen, aber in Wahrheit können wir unsere Messungen nicht interpretieren, ohne auf unsere Weltsicht zurückzugreifen.

Kennt ihr den Apfel von Isaac Newton? Newton stellte fest, dass der Apfel immer wieder zum Boden fiel, und versuchte herauszufinden, warum (und entdeckte dabei die Gravitationskraft). Aber rein wissenschaftlich gesehen kann er nur feststellen, dass der Apfel jetzt schon 100-Mal hintereinander in die gleiche Richtung gefallen ist. Er geht davon aus, dass es dahinter ein ewiges und überall gültiges Prinzip gibt, weil er an einen Gott glaubt, der ewig gleich bleibt, und der das Universum nicht willkürlich, sondern mit Charakter und Regelmäßigkeit regiert.

Die Evolutionstheorie glaubt an den Zufall als treibende Kraft innerhalb eines geordneten Wettkampf-Systemes („Auslese“). Aber wenn alles aus Zufall entstanden ist, woher kommen diese Regeln? Auch Darwin von christlichem Gedankengut geprägt und glaubte an Gott als Ursprung.

Ganz ehrlich, wenn heute jemand tatsächlich an eine Welt ohne Gott glaubt, dann muss er auch konsequenterweise feststellen, dass er selbst (inklusive seiner Gedanken) ein Produkt des Zufalls ist, und dass er also seiner Wahrnehmungen, Gedanken und Empfindungen nicht vertrauen kann. Die einzige Alternative zu Religion ist also nicht Wissenschaft, sondern Verrücktsein.

(Eine ausführliche Version dieser Argumentation findet ihr in C.S. Lewis, The Abolition of Man, dt. Die Abschaffung des Menschen)

(© Photo by Sergei Golyshev – CC BY 2.0)

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