Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?
– Niemand!
Und wenn er aber kommt?
– Dann laufen wir davon! …
(Nur so eine Frage: wenn ihr keine Angst habt, warum lauft ihr dann davon?)
Dinge, die unseren Erfahrungshorizont übersteigen, werden so genannt: Außerirdische, UFOs … Vielleicht aber auch andersherum: was wir nicht kennen, nennen wir so?
Arte – Der Tag, an dem die Weißen kamen (52 min)
Der Aborigines-Stamm in diesem gut erzählten Dokumentar-Film hatte bis 1964 nie Kontakt mit Weißen. Darum nannten sie diese Menschen „Dingos, denen man die Haut abgezogen hat“ und Autos „rollende Steine“, Scheinwerfer „Monster“. Und dabei ist die Mission der Weißen, diesen Leuten zu erklären, dass sie schnell hier weg müssen – bald wird hier eine Rakete kontrolliert abstürzen. Rakete? Das war ihnen so gruselig, sie hatten nicht einmal ein Wort dafür.
Sie wohnten in der Wüste: Kleidung kannten Sie nicht. Damit hatten aber nicht sie ein Problem, sondern die „modernen“ Menschen: sie mussten sich sehr zurückhalten, ihnen nicht zu-zuschreien: Jetzt zieht euch erst mal was „Gescheites“ an! Auch für sie war es unglaublich, neu. Auch sie hatten Angst.
Normalerweise hören diese außerirdischen Geschichten damit auf, dass die Eindringlinge vertrieben werden, und alle aufatmen, schließlich waren wir zuerst da. Der Weiße ist da taktischer: er hat die besseren Waffen, warum sollte er zurückschrecken? Man hat in dem Film den Eindruck, als wären die Eingeboren nicht freiwillig umgezogen worden. Dass sie jetzt zwar nicht zurück in die Wüste aufbrechen würden, aber trotzdem ihrer Heimat nachtrauern.
Selbst wenn ich freiwillig aufbreche, überkommt mich manchmal diese Nostalgie. Nicht Angst, etwas zu verpassen; eher der illusorische Wunsch, dass der schöne Moment doch verweile. In diesen Momenten nehme ich dieses Gefühl und transformiere es in Sehnsucht, Besseres zu erleben. Hinter den Horizont zu blicken. Noch tiefer zu graben.
Schwarzer Mann, ich habe keine Angst vor dir. Ich laufe nicht davon. Du bist wertvoll, wie du bist. Es ist mutig von dir, den Fußstapfen der Weißen zu folgen; folge uns nicht blind, wir sind nicht perfekt. Brich auf mit uns, wir, miteinander.
Ich sei ein Träumer? Soit. In „The Dream Giver“ heißt es: „Great Dreams exist because of Great Needs.“ Große Träume existieren, Hoffnung existiert, weil es jemand gibt, der genau das braucht.
Für die Weisen die Angst haben, schaut mal hier vorbei..
http://andydelario.wordpress.com/2010/08/06/zum-nachdenken/