Gott ist …
… wie Musik in dem Lärm unsrer Tage
(Du bist einzigartig)
Ich lebe in einer lauten Welt. Die Autos fahren und bremsen, die Smalltalks überfluten und ebben ab, die Todo-Listen bedrohen mich zu ertränken, sobald die Deadline gekommen ist; der Mikrowellen-Linseneintopf schmeckt nicht, die Busse haben Verspätung und die französische Univerwaltung ist chaotisch. Und plötzlich, inmitten diesem Lärm, entdecke ich eine Melodie; und es ist nicht der Lärm, der diese Melodie erzeugt. Ich höre sie, aber ich weiß nicht, woher sie kommt; ich verfolge sie, aber ich weiß nicht, wohin sie geht.
Maria Theresa wurde von einem Journalisten gefragt: „Wenn Sie beten, was sagen sie Gott dann, normalerweise?“
– „Ich höre ihm zu.“
Der Journalist ist verwirrt. „Und Gott, was sagt er Ihnen dann?“
– „Er hört mir zu.“
Denn ich habe mir meine Klarinette geschnappt und bin Teil des Orchesters geworden, dessen Dirigent unsichtbar ist. Ich gehe durch die Straßen und treffe manchmal andere Musiker, meistens am Sonntag, und weil die Musik, die uns der Dirigent gegeben, erfasst hat, tauschen wir begeistert einige Worte aus. Und wir gehen weiter, und wir spielen weiter. Der Lärm um uns ist nicht leiser geworden, aber die Musik, die uns verzaubert, ist nun in uns.
Hallo Benjamin,
finde es interessant und gut, was du hier schreibst, hintersinnig,
nachdenkend, herausfordernd – ein Gleichnis unserer Zeit.
Übrigens ich kenne den Dirigenten und bin auch begeistert von der
Musik in mir.
Mathias L.
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