Arbeit ist schön

Gestern war ein schöner Tag.

Die Sonne schien? Naja, nicht immer. Der Mond verbreitete Frieden? Kann man so nicht sagen. Im Gegenteil, Wind kam, viel Wind, und Schnee, und sagte uns, dass eine neue Jahreszeit angebrochen ist.

Nein, also daher kommt mein Glück nicht.
Die Menschen waren nett zu mir? Kann mich an keine spezifische Situation erinnern. Sie sagten mir, wie wertvoll ich bin, sie berührten mein Innerstes? Nein, gestern nicht.

Auch daher kommt mein Glück nicht.
Ich habe meine Lieblingsarbeit getan? Nein, Organisation ist nicht eine meiner Präferenzen. (Ich versuche ihr auszuweichen so weit es geht.) Ich habe viel Geld verdient? Ganze Null Euro nullzig. Ich habe meine Berufung gefunden? Weiß ich nicht.

Auch daher kommt mein Glück nicht.
Ich habe gestern geplant, was wir die nächsten zwei Wochen kochen werden, was wir also einkaufen müssen, wer am Wochenende wann abspült, wieviel Geld wir von der Kasse zurückerstattet bekommen, wie die Gefriertruhe ordentlicher gehalten werden kann und wieviele Semmeln für Samstag bestellt werden müssen. Einen Tag lag, einen ganzen Tag lang.
Ich habe geplant, Listen geschrieben, Leute gefragt, sogar das Telefonat fand ich nicht so anstrengend wie sonst.
Und ich war glücklich. Worüber?

Wenn ich darüber nachsinne, forsche, wenn ich wie ein Archäologe den Grund nach Wurzeln durchsuche, kommt eine vage Idee zum Vorschein, und immer mehr Indizien sprechen dafür.

Ich war glücklich, weil ich es für Gott getan habe. Ich habe nicht auf mich geschaut und meine Bedürfnisse vergöttert; noch habe ich mich in falscher Hingabe für andere aufgeopfert und nur ihre Bedürfnisse gelten lassen. Ich habe auf Gott geschaut, und weil Gott der Sinn meines Seins ist, hat es Sinn gemacht.

Und so lege ich dir auch diesen Tag in die Hände, liebender Vater. Du bist so liebevoll sanft zu mir.

Danke.

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