Wie finde ich meine Berufung – Moments when I felt alive

Manchmal bricht ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke, die man „Alltag“ nennt. Der Zeitpunkt wird ein besonderer Moment, und schließlich eine kostbare Erinnerung. Und im Nachhinein kann ich darin lesen: Ach so, dafür lebe ich.

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Es sind schöne Momente. Momente, in denen ich neue Kraft, neue Hoffnung schöpfe. Es sind Gipfelerfahrungen, in denen ich mir neu Orientierung verschaffe. Sie sind rar – und dafür umso willkommener.

Und doch entstehen sie nur dann, wenn ich über meinen Schatten springe und etwas wage. Sie sind Geschenke – ich kann sie nicht erzwingen. Und immer sind sie „work in progress“, eine Baustelle mitten im Leben, nichts Endgültiges oder Gott-Ähnliches.

Vor allem aber: sie sind wie Hinweistafeln, die auf den Traum zeigen, den Gott in mich hinein gelegt hat.

„The place where God calls us is the place where our deep joy and the world’s deep hunger meet.“ (Frederik Buechner, Wishful Thinking: A Seeker’s ABC. – Der Ort, an den Gott uns beruft, ist da, wo unsere tiefe Freude und der tiefe Hunger der Welt sich treffen. – Diese Wahrheit wurde wunderbar illustriert von Bruce Wilkinson: Schöpfer der Träume)

Aber letztendlich ist selbst diese Berufung nicht das Wichtigste in meinem Leben. Meine erste Berufung ist: „Liebe Gott. Lass dich von ihm lieben. Und tu das, was in dieser Liebe steckt.“

Wann hast du dich das letzte Mal so richtig lebendig gefühlt?

Seit vielen Jahren habe ich ein Büchlein, in dem ich solche Momente sammle. Wie kannst du dafür sorgen, dass du deine Lichtblick-Momente nicht vergisst?

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Hier eine Beispiel-Seite:

LICHTBRINGER

Wie Hände, die eine Kerzenflamme vor dem Wind schützen,
wie Füße, die Licht-Spuren hinterlassen,
wie Sonnenschein, beständig sanft und radikal.
Wie ein Wächter, der auf Missstände aufmerksam macht,
wie ein Liebender, dessen Hoffnung nicht endet,
wie ein Priester: Gottes Reich komme!

Nov 2011 – Vor der Uni zetert und weint jemand. Zunächst ließ ich mich nicht in meiner Unterhaltung mit einem Freund stören. Ok, ich hatte auch Angst: vielleicht kenn ich die Person sogar. Aber als ich dann alleine war und anfangen wollte zu arbeiten, ließ ich mich rufen und kehrte um. Was kann ich denn tun? Zuhören.

Und so ging ich auf sie zu, und hörte zu. Sie war verzweifelt, weil sie scheinbar alles versucht hat, kein Job, kein Geld, keine Freunde. Nach einer Weile frage ich, wonach sie eigentlich sucht, und sie gesteht ein, dass sie das alles aushalten würde, wenn sie stabile Beziehungen hätte. Am Ende sagte ich: „Ich werde für Sie beten.“ – „Schon wieder einer von diesen Christen … aber wenigstens sagst du nicht, dass ich beten soll.“ Und schließlich wünschte ich ihr ein „normales“ Leben, das, wonach sie sich sehnt.

Meine Stärken:

  • Mitleid, Empathie
  • Intensiv zuhören aber innerlich den Blick auf Gott
  • Sensibilität: was sage ich (nicht)?
  • Ruhe ausstrahlen

Ähnliche Situationen:

  • Brief: „Du bist wertvoll“
  • Alkoholiker S-Bahn

 

(Photo: James Wheeler, CC BY-NC-SA)

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