Greifen nach den Sternen

Siehst du die Sterne?
– Ja.
Einer davon könnte mir gehören.
– Was meinst du?

Ich könnte einen Rakete bauen, zum Himmel fliegen, bis zu meinem Stern; dann würde ich meine Schatulle aufmachen, den Stern hineinlegen, die Schatulle wieder schließen; und wenn ich wieder auf der Erde bin, verstecke ich die Schatulle in meinem Keller.
– Bist du sicher, dass das möglich ist?
Heutzutage ist alles möglich. Die Technik, mein Lieber …

– Und wenn eine solche Rakete, mit der du zu einem Stern fliegen kannst, noch nicht existiert: würdest du sie erfinden?
Benjamin denkt nach. Nein., sagt er schließlich.
– Warum nicht?

Ich möchte nicht, dass alle ihre Sterne vom Himmel holen. Die Nacht gehört doch allen ?! Also, weil die Nacht ohne Sterne langweilig und gruselig wäre; und wenn das jeder machen würde, wäre der Himmel leer. Eines Tages wäre sogar der Mond weg, obwohl der viel größer ist.

– Du erfindest also nicht.
Nein.
– Was aber, wenn jemand anders eine solche Rakete erfinden würde? Würdest du ihn daran hindern?
Nein, natürlich nicht!
– Warum nicht?
Ich kann doch seinen Wunsch, sein Verlangen, einen Stern zu besitzen, allzu gut verstehen …

Und Fred und Benjamin gehen nach Hause. Und an diesem Abend schien es ihnen, als würde der Sternenhimmel noch etwas heller leuchten als sonst.

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